06. Mai 2019, Interview mit Heini Eggenberger, Rechtsanwalt, Heiden
Ich treffe Heini Eggenberger in seiner Anwaltskanzlei. Ich spreche ihn auf den Echoraum I der Zentrumsentwicklung an. Er hat sich in diesem Workshop, wie er bemerkt, proaktiv und provokativ in die Runde eingebracht, um etwas in Bewegung zu bringen. Er gibt zu, sich in vielen Jahren mit den gleichen Themen und Widerständen zu befassen, mache auch einer gewissen Resignation Platz und manchmal habe er auch keine Geduld mehr. Manche Gedanken habe man sich halt schon ein paar Mal gemacht in diesen gut 30 Jahren seiner aktiven Tätigkeit. Er findet, unser Milizsystem sei in einer schwierigen Situation. Die Gemeindepräsidenten seien heute gezwungenermassen von ausserhalb und nicht mehr aus der eigenen Gemeinde herausgewachsen.
Ziemlich hurtig kommen wir auf die verfahrene Situation im Nord zu sprechen, die er als „Scherbenhaufen“ beschreibt. Alle 10 Jahre wolle der Gemeinderat die Sache neu lösen und scheitere doch immer wieder, zum Teil auch an Zauderei. Er hält den Bereich vom Waldpark bis ins Dorfzentrum als das Gebiet von Heiden mit dem besten Entwicklungspotenzial, um gute Steuerzahler nach Heiden zu holen. Die einmalige Lage sei einfach zu schade, um die Bautätigkeit zu behindern. Er spricht sich für mehr Courage des Gemeinderates aus, um auch gewisse Entscheidungen endlich durchzusetzen.
Was will man bewirken in Heiden? Die gegen den Bodensee offene Gemeinde war eigentlich immer fortschrittlich. Ein wunderbarer Wohnort mit viel Potenzial und Attraktivität, um Zuzügern einen Anreiz zu bieten. Auf das solle man bauen und sich diese Chance nicht verscherzen.
Natürlich weiss er viel über all die Winkelzüge, gelungene und verpatzte Entwicklungen, hat auch ab und zu ein Bonmot zu einer Sache. Mit der Sprache rausrücken will er freilich nicht, da ihm als involvierter Rechtsanwalt bei vielen interessanten Geschäften keine freie Aussage möglich ist.
Eine Parkgarage im Zentrum begrüsst er sehr, da doch viele Eigentümer von historischen Gebäuden über keine genügenden Parkplätze verfügen. Auch touristisch sei das ein idealer Ort. Ein Tiefgaragen-Projekt beim Kinderspielplatz oberhalb Freihof findet er wegen der Nähe zur See Allee als ideal, um auch die Bedürfnisse des Hotel Heiden und des leider abgebrochenen Hotel-Projekts Park zu erfüllen.